Was lohnt sich noch zu Sammeln??

Man kann sich schon die Haare raufen wenn man den Abwärtstrend der deutschen aber auch vieler Länder der europäischen Philatelie sieht. Die Preise fallen so schnell wie Lehmann Zertifikate und keiner will sie haben. Beim Michelkatalog werden die Prozentzahlen immer kleiner die ich für eine Briefmarke, Ganzstück oder Ganzsache hinlegen muss. Wer hat Schuld am Niedergang der einfachen Philatelie? Die großen Auktionshäuser steigern sich von einem Rekordergebnis zum nächsten und Otto Normalsammler hat nur noch Schrott.

Wenn es jedem Sammler klar ist, dass eine Briefmarke zu kaufen und dann in ein Vordruckalbum zu stecken, davor aber unbedingt noch alle Ränder fein säuberlich entfernt, weil ja nicht anders vorgesehen, mit Philatelie aber auch gar nichts zu tun hat. Früher bekamen postfrische Marken dann noch einen Falz angelegt, der die Sache noch schlimmer machte. Leider kann er diese Marken heute nicht mal mehr verkleben, denn die Post hat sie alle zur Euroeinführung für ungültig erklärt und einen Riesengewinn eingefahren zum Schaden der Sammler. Von diesem Material geistert zu viel herum, bei eBay kann man ansehen was alles für 1 Euro nicht verkauft wird, es ist erschütternd.

Bei den Gestempelten war es nicht besser , da wurden Vollstempel draufgeknallt, dass von der Briefmarke nichts mehr übrig blieb. In der DDR wurden die Stempel sogar draufgedruckt, wofür Michel dann einen straffierten Kreis als Abstempelung für philatelistische Zwecke verwendet.  Meist weniger als die Hälfte des normalen Preises. Philatelistisch beeinflusst ist ein weites Feld, wo  fängt es an und wo hört es auf. Das muß jeder mit sich selbst abmachen. Aber er sollte auch enge Grenzen ziehen, sonst kommt die Ernüchterung sehr schnell.

Hier die gleiche Dauerserienmarke aus dem Verkehr gesammelt. Hat eigentlich schon gearbeitet und etwas von a nach b transportiert und sollte billiger sein, das Gegenteil ist der Fall. Zeigen Sie Ihre Sammlung mal in einem Briefmarkensammelverein und fordern ein Feedback. Sie werden stauen was Sie alles nicht  beachtet haben.

Sammeln Sie nicht als „Wertanleger“. Mit den modernen Marken werden Sie nicht reich. Sammeln Sie aus Freude am zusammentragen!

Hier ein Beispiel am Mi Block 76 (mit 2852). Der Ersttagsstempel , so wurde er auch von Wermsdorf an die bundesdeutschen Großhändler verkauft.

Nehmen Sie den Block aus der Sammlung und ersetzen ihn durch einen schönen Ortsstempel oder einen portogerechten Brief. „Lockern“ Sie die Sammlung dann noch durch ein, etwas schwerer zu bekommendes, Banderolen-Etikett auf, so hat die Sammlung bereits an Substanz gewonnen.

Vergessen Sie auch die Ränder des Briefmarkenbogens nicht, rings um den Bogen gibt es interessante Informationen. Hier sollen nur  die Oberränder und der Druckvermerk erwähnt werden.

 

Besonders bei der Dauerserie Ulbricht wären die Marken ohne die Oberränder langweilig. Zuerst hieß es "DM". War aber keine D-Mark, sondern eine DDR Mark. Dann hieß die Währung „Mark Deutscher Notenbank“ und endete schließlich in „M“ ganz einfach Mark. Bei den 35 Pf Wert sehen Sie auch noch eine Bogennummer und am rechten oberen Rand vom Postangestellten Zählnummern für die Abrechnung. Sünde wer da die Ränder abreißt um sie passend gemacht in ein Vordruckalbum zu pressen.

Unterränder sind nur komplett, wenn diese mit einer Bogennummer versehen sind. Das können durchaus mehr als 2 Postwertzeichen sein. Hier Bogen 1 und 2. Bei eBay und sonst wo für wenig Geld leicht erstehen. Besser wäre es natürlich, wenn dieser Zusammendruck auf einem portogerechten Brief ,mit einem Ortsstempel sauber gestempelt wäre. Aber für 10+20 Pf war das nicht ganz einfach, darum werden solche Briefe gesucht, aber man findet sie.

counter